Unterstützung für Ellerauer Flüchtlingsfamilie
Über 30 Personen aus der evangelischen Kirchengemeinde Ellerau und dem Willkommens-Team Ellerau e.V. kamen am 11. November zum Verwaltungsgericht nach Schleswig und verfolgten aufmerksam die Verhandlung: Zur Entscheidung stand das Anerkennungsverfahren als Flüchtling für Dashti Shikhan und seine fünfköpfige Familie. Dem aus dem kurdischen Teil Iraks stammenden Dashti Shikhan droht die Abschiebung in die frühere Heimat, wenn ihm der Status als Flüchtling nicht zuerkannt wird. Er legte mit seinem Anwalt vor Gericht noch einmal dar, wie sehr er in seiner Heimat misshandelt und bedroht wurde und dass er bei einer Rückführung weiter verfolgt und mit dem Tode bedroht werden würde.
Dashti Shikhan hat jahrelang im kurdischen Teil des Irak als Journalist gearbeitet. Er hat über die Probleme der Menschen geschrieben, gegen die Ungleichbehandlung von Menschen, gegen Folter und Verfolgung und Fragen zum Tode von Journalistenkollegen gestellt. Als Folge dieser kritischen Berichterstattung wurde er sowohl vom Geheimdienst als auch vom „Islamischen Staat“ bedroht, entführt, gefoltert. Auch seine Familie wurde in die Bedrohungen eingeschlossen. Er floh dann mit seiner Familie nach Deutschland, wo er um seine Anerkennung als Flüchtling kämpft.
Seit März 2017 lebt Dashti Shikhan mit seiner Familie in Ellerau. Er wie auch seine Frau Zhilan können sich sehr gut auf Deutsch verständigen. Der siebenjährige Sohn besucht die 2. Klasse der Grundschule. Dashti Shikhan ist inzwischen Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde in Ellerau geworden und nimmt an vielen Gemeindeaktivitäten teil, was Pastor Dau-Schmidt vor Gericht auf Befragen bestätigte. Auch an den Veranstaltungen des Willkommens-Teams Ellerau e.V. nimmt die Familie regelmäßig tatkräftig teil. Deren Resolution für Dashti Shikhan lag dem Gericht vor. Ein Vertreter des Willkommens-Teams wiederholte noch einmal, dass Dashti mit seiner Familie in Ellerau voll integriert sei.
„Wir hoffen, dass Dashti und die Familie als Flüchtling anerkannt wird, er hat uns noch einmal überzeugt, dass die Anerkennung als Flüchtling gerechtfertigt ist“, so lautete die Zusammenfassung der vielen ideellen Unterstützer nach der mehr als zweistündigen Verhandlung, die sich danach erst einmal mit leckeren Speisen der Familie Dashti Shikhan stärkte.